4. Sodbrennen
Die Ursache dieser Beschwerden ist auch hier wieder die Wirkung des Hormons Progesteron, das die Muskelspannung verringert, insbesondere die Spannung des Ösophagussphinkters (Schließmuskel der Speiseröhre / Kardia). Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto weiter öffnet sich die Kardia und desto häufiger kann es zu saurem Aufstoßen kommen.
Am Ende der Schwangerschaft wird der Magen von der wachsenden Gebärmutter stark komprimiert, was den Rückfluss ebenfalls begünstigt.
Und was kann ich jetzt dagegen machen?
Es gibt Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern oder Sodbrennen vorzubeugen:
- Vermeide säurehaltige Nahrungsmittel besonders vor dem Schlafen – das hat mir wirklich am besten geholfen. Abends kein Obst (besonders Zitrusfrüchte), keine Fruchtsäfte oder andere säurehaltige Lebensmittel essen (Essiggurken, Sauerkraut, Kimchi, Getränke mit Kohlensäure, Kaffee)
- Probiere aus, ob du jetzt noch scharfe Gewürze verträgst (wenn du es sonst eher spicy mochtest) Cayenne-Pfeffer, Paprikagewürz, Chili können das Sodbrennen verstärken
- Das gleiche gilt für Nahrungsmittel mit hohem Fett- oder Zuckergehalt (frittierte Speisen, Blätterteig, Sahnesauce usw.)
- Versuche über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu dir zu nehmen, anstatt wenige große. Dein Magen hat einfach viel weniger Platz und du wirst merken, dass du gerade zum Ende der Schwangerschaft schnell Bauchschmerzen bekommst, wenn du deine früheren Portionsgrößen isst.
- Super ist es, sich nach dem Essen sich etwas zu bewegen, vielleicht eine Runde mit dem Hund drehen und sich nicht gleich hinzulegen
- Wenn dich das Sodbrennen nachts plagt, ist es sehr hilfreich, wenn dein Oberkörper etwas höher liegt.
6. krampfartige Beinschmerzen und zuckende Augen
Und was kann ich jetzt dagegen machen?
In der Schwangerschaft solltest du ja sowieso auf eine ausgewogene Ernährung achten, die dich und dein Baby mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt.
Besonders Magnesium kannst du hier im Auge behalten. Zu den magnesiumreichen Lebensmitteln gehören z.B.: Hülsenfrüchte, Sonnenblumenkerne, Nüsse.
Kann eine ausreichende Versorgung über die Ernährung nicht sichergestellt werden (lasse hierzu am besten alle wichtigen Nährstoffe im Blutbild bestimmen), sprich mit deinem Arzt oder Heilpraktiker, ob eine entsprechende Nahrungsergänzung sinnvoll sein kann. Magnesium-und Eisenpräparate können sich bei gleichzeitiger Einnahme beeinflussen. Hier kannst Du Dich zu allen wichtigen Nährstoffen für die Schwangerschaft und Stillzeit beraten lassen.
7. Schuppen und extremer Juckreiz
Doch woher kommt dieser extreme Juckreiz?
Auch hier sind die hormonellen Umstellungen, welche zu sehr trockener Haut führen können und die Dehnung der Haut die Hauptverursacher. Ein strapaziertes Bindegewebe, z.B. mit Schwangerschaftsstreifen, kann ebenfalls trockene, schuppige Haut und damit Juckreiz zur Folge haben.
In seltenen Fällen kommt es bei schwangeren Frauen zu krankheitsbedingten Hautproblemen, welche ich der Vollständigkeit halber mit erwähnen möchte:
- Es gibt einen nesselsuchtartigen Hautausschlag namens polymorphe Schwangerschaftsdermatose (kurz PUPPP). Hierbei wird das Jucken von roten Flecken begleitet, die meist sehr unangenehm stechen.
- Bei Frauen, die zu allergischen Reaktionen oder Hauterscheinungen wie Neurodermitis oder Ekzemen neigen, können diese in der Schwangerschaft wieder aufflammen. Andere erleben sie in dieser Zeit zum ersten Mal.
- Plötzlicher, extremer Juckreiz in der Schwangerschaft sollte stets ärztlich abgeklärt werden. In manchen Fällen kann dieser auf die sogenannte Schwangerschafts-Cholestase, also Gallenstau hinweisen, die unbedingt behandelt werden muss.
Und was kann ich jetzt dagegen machen?
Hier sind ein paar Tipps, die bei Juckreiz Linderung verschaffen können:
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Ausreichend Flüssigkeit von innen und Feuchtigkeit für die Haut von außen: Zusätzlich zum regelmäßigen Eincremen (am besten mit Naturölen, wie Arganöl, Mandelöl etc.) hilft es auch, ausreichend zu trinken, um die Haut von innen mit Feuchtigkeit zu versorgen.
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Nicht mit den Nägeln kratzen, sondern eher mit der vollen Handfläche kräftig über die juckenden Stellen streichen — klingt simpel, ist aber tatsächlich sehr effektiv, um die Haut nicht weiter zu reizen und schneller zu beruhigen.
- Die richtige Kleidung: Weit geschnittene Kleidung aus weichen, atmungsaktiven Stoffen wie Baumwolle oder Seide sind hautfreundlicher als enge, synthetische Materialien. Zu warme, verschwitzte Haut ist anfälliger für Juckreiz.
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Kühlen lindert und nicht zu heiß duschen, das trocknet aus.
- Vollbad mit Meersalz (4 Esslöffel ins Wasser geben).
- Wenn es doch eine Pflegecreme sein soll, wird hier empfohlen, dass diese rückfettend, frei von ätherischen Ölen und nicht zu stark parfümiert sein sollte. Bei einer Neigung zu Allergien sollte sie zusätzlich ohne Substanzen aus Korbblütlern wie etwa Calendula und Arnika auskommen. Präparate, die Menthol, Polidocanol oder Urea enthalten, hemmen hingegen den Juckreiz und dürfen auch in der Schwangerschaft verwendet werden.
- Bei starken Schuppen solltest du deine Haare möglichst nicht täglich waschen und im Besonderen auf das Fönen verzichten (sondern an der Luft trocknen lassen), um die Kopfhaut nicht weiter auszutrocknen.
- Beim Kauf von Shampoos oder Haarseifen, sollten diese tendenziell für trockene Schuppen gedacht sein (es gibt auch fettige Schuppen) und eine milde und rückfettende Rezeptur ausweisen (am besten ohne Silikone).
- Das regelmäßige Bürsten mit einer Naturhaarbürste und eine Kopfmassage regen die Durchblutung der Kopfhaut an und wirken so der Neubildung von Schuppen entgegen. Die aufliegenden Hautschüppchen werden gelöst und können bei der anschließenden Haarwäsche leichter entfernt werden.
- Du kannst dir auch vor dem Schlafengehen ein paar Tropfen deines Körperöles in deine Kopfhaut einmasssieren und bis zum nächsten Morgenn einziehen lassen.
8. meine Gebärmutter übt
Es kann mehrere Ursachen für einen harten Bauch in der Schwangerschaft geben.
Die Gebärmutter ist ein Muskel wie jeder andere auch, der sich anspannen und entspannen kann. Die Kontraktionen dieses Muskels während der Schwangerschaft sind meistens kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Sie stellen sicher, dass die Muskulatur der Gebärmutter gut durchblutet und für die Geburt trainiert wird. Solche Gebärmutter-Kontraktionen werden deshalb auch «Übungswehen» oder Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt.
Um die 29. Woche der Schwangerschaft (bei manchen auch früher) bemerken viele Frauen dann ganz bewusst, dass sich die Gebärmutter häufiger zusammenzieht. Der Bauch wird hart und fest. Stress und Anspannung können diese Empfindung zusätzlich verstärken.
Etwa ab der 36. Woche können auch Senkwehen mit einem harten Bauch einher gehen. Das Kind rutscht tiefer ins Becken, weshalb sich der Bauch absenkt. Im Gegensatz zu den Übungswehen sind die Senkwehen oft mit einem Ziehen in der Leistengegend verbunden. Doch auch das wird individuell verschieden wahrgenommen.
Ein harter Bauch kann aber auch durch körperliche Anstrengung entstehen. Selbst einfache Hausarbeiten oder andere Dinge, die vor deiner Schwangerschaft zu deinem ganz normalen Alltag gehörten, können jetzt einfach zu viel sein.
Was kann mir hier weiterhelfen?
So simpel es klingt, so effektiv ist es auch: suche die Entspannung!
Wenn du spürst, dass du Ruhe brauchst und alles nicht mehr so schnell geht, höre bewusst auf deine innere Stimme. Dein Körper zeigt dir in der Schwangerschaft ganz deutlich, was er braucht. Im besten Fall verzichtest du auf Aufputschmittel wie z.B. Kaffee und Zucker (oder reduzierst diese) und kannst somit deine Körperwahrnehmung deutlich steigern. Du kannst dann viel besser spüren, was dir dein Körpergefühl sagt und was dir gut tut.
Mache dann genau das, was dich am besten entspannt. Lies ein gutes Buch, genieße einen warmen Tee dazu oder nimm ein entspanntes Bad. Mache geführte Entspannungs-oder Atemübungen, autogenes Training oder Yoga. Im Internet gibt es ja ein großes Angebot solcher angeleiteter Videos.
So sollte sich der harte Bauch bald wieder entspannen.
Deine Hebamme hat bestimmt noch weitere Tipps für dich, wie z.B. eine Schwangerschaftsmassage oder auch Akupunktur.
Ist es nur ein harter Bauch oder eine echte Wehe?
Tatsächlich erkennt man nicht immer sofort, was eine Übungswehe ist und was ein Anzeichen für eine echte, vorzeitige Wehe ist. Wenn du dir unsicher bist, dann sprich lieber einmal öfter bei deiner Hebamme oder deinem Arzt vor.
Harter Bauch aufgrund von Verdauungsproblemen
Viele Frauen leiden während der fortschreitenden Schwangerschaft auch unter Verdauungsproblemen. Auch das kann zu Krämpfen und zu Kontraktionen führen. Was du für eine gute Verdauung tun kannst, haben wir bereits unter Punkt 2. besprochen.
Magnesium gegen einen harten Bauch
Des Öfteren wird bei einem harten Bauch auch zur Einnahme von Magnesium geraten. Dies solltest du immer (nach Vorliegen eines Blutbildes mit den benötigten Werten) mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.
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